Am 2. Februar tagte die AfB-Nordkonferenz im Kurt-Schumacher-Haus in Hannover. Hier haben die norddeutschen Bundesländer die Möglichkeit ihre Netzwerkarbeit zu vertiefen und von bildungspolitischen Entscheidungen zu profitieren. Teilgenommen für die AfB Osnabrück haben Markus Jansen und Jan-Niklas Esser.
Als Gäste waren Ministerpräsident Weil und Bildungsminister Tonne eingeladen. Debattiert wurden die Themen Gebühren- und Beitragsfreiheit in Kitas und Kindergärten sowie die Frage, wie sich Bildungspolitik weiterentwickeln kann und das Programm Bildungspolitik 2040.
Einleitend betonte Bundesvorsitzender Ulf Daude die geplanten regionalen Debattencamps, wo auch die AfB Stände und Diskussionspanels anbieten möchte, um die Erneuerung in der SPD aus bildungspolitischer Sicht zu begleiten und diskussionswürdige Themen auf die Agenda zu setzen. Ebenso wurde auf die 100-Jahrsfeier zur Gründung der AfB im Mai in Berlin hingewiesen.
Mit der Gebühren- und Beitragsfreiheit in Kitas und Kindergärten wurde eines der zentralen Wahlversprechen der letzten Landtagswahl in Niedersachsen realisiert. Zuvor bestand ein Flickenteppich von unterschiedlichsten Beiträgen, was insgesamt als Ungerechtigkeit empfunden wurde. Nun gilt, dass es für Kinder im Alter von 3–6 Jahren in der 8‑Stunden-Betreuung keine Gebühren mehr gibt. Diese Beitragsfreiheit bezieht sich auch auf die Arbeit von Tagesmüttern. Wichtig zu betonen ist, dass die Kommunen durch eine teilweise Personalkostenübernahme durch das Land entlastet werden.
Gleichzeitig wird aber an einer Qualitätsoffensive gearbeitet, so dass Kitas und Kindergärten eine bessere Ausstattung, mehr Personal und eine Stärkung des Personals und deren Ausbildung erfahren. Dies kann beispielsweise durch eine Ausbildungsvergütung gelingen, die zum Teil durch den Bund mitfinanziert wird oder durch eine Erhöhung die Attraktivität der Berufe, indem auf die positiven Aspekte hingewiesen wird.
Bildungsminister Tonne begann seine Betrachtung zur zukünftigen Bildungspolitik mit dem Hinweis, dass sich Schule in einem ständigen Wandel befindet. Ein Stillstand und Konservierung führt dazu, dass wichtige Themen wie Digitalisierung, eine sich weiter ausbildende Diversität der Gesellschaft und sich ständig ändernder Familienbilder, nicht angegangen werden. Aber gerade diese müssen durch die Bildungseinrichtungen mitgetragen und die Kinder und Jugendlichen vorbereiten. In diesem Bereich benötigen die Schulen mehr Freiheit, um den Herausforderungen angemessen begegnen zu können. Abschließend betonte Bildungsminister Tonne noch, dass sich bei der Ausgestaltung der niedersächsischen Schullandschaft weniger darauf konzentriert werden sollte, welche Schulformen prägend sind, sondern eher die Inhalte und deren Entwicklung in den Blick genommen werden sollen. Insbesondere vor dem Hintergrund wie die Schüler*innen demokratisch mit einbezogen werden können.
Als Debattenforum wurde auf die Website www.bildung2040.de hingewiesen, die als offene Plattform für die Bildungsimpulse in Niedersachsen zu verstehen ist. Jeder an Bildung interessierte darf sich hier gerne beteiligen und so seine Ideen mit einbringen.
Die nächste AfB-Nordkonferenz findet am 21.09.2019 in Schwerin statt.