Antragstext:
Die SPD Landtagsfraktion wird dazu aufgefordert, die Schulbaurichtlinie an baulichen und digitalen Anforderungen in Schulen und an zeitgemäßen pädagogischen Konzepten auszurichten.
Bauliche Ausstattungen:
- Funktionsräume zur Differenzierung, für Fachräume und Räume für Elterngespräche.
- Pausen- und Rückzugsräume für Beschäftigte sowie Schüler*innen
- persönliche Arbeitsplätze für Lehrende
Digitale Ausstattungen:
- technische Wartung und Betreuung für die digitale Ausstattung schaffen,
- den Lehrenden Hardware bereitstellen,
- den Datenschutz gewährleisten,
- Fortbildungen für Lehrende anbieten,
- unabhängige Medienkonzerne nutzen und fördern
- die digitale Ausstattung an die pädagogischen Konzepte anpassen.
Begründung:
Die Aula ist wegen Einsturzgefahr gesperrt. Es regnet mal wieder durch das Flachdach. Schadstoffe, Feinstaub, Schimmel und Lärm verursachen gesundheitliche Beschwerden. Gutes Lernen aber braucht ein gesundes bauliches Umfeld. Die Beseitigung von offensichtlichen Baumängeln kann daher nur der Anfang sein!
Moderne Lernformen, der Ausbau von Ganztagseinrichtungen und Inklusion schaffen zusätzliche Anforderungen an Gebäude und Ausstattung. Allen Bildungsbeteiligten sollte Raum gegeben werden, sich weiterzuentwickeln. Dazu braucht es Lernorte für große, aber auch kleine Gruppen, für unterschiedliche Lernformen, Leseecken, Rückzugsmöglichkeiten und Aufenthaltsräume, aber auch Räume für alle Fachkräfte zur Vorbereitung, zum Austausch und zum Ausruhen. Und Ganztag kann nur mit einer Mensa klappen, die groß genug ist und gesundes Essen für alle anbietet. Er braucht ein spezielles Raumkonzept. So aber sieht die Realität aktuell leider nicht aus!
Nachholbedarf und Handlungsdruck bestehen bei der Digitalisierung genug. Sie muss vom pädagogischen Anspruch her gedacht werden: Nicht Laptops und Whiteboards um ihrer selbst willen sind die Lösung aller Probleme, sondern die Anschaffung der „Hardware“, die die moderne Pädagogik tatsächlich benötigt.
Die Bundesregierung hat 3,5 Mrd. Euro fürr ein Schulsanierungsprogramm und 5 Mrd. Euro für den „DigitalPakt Schule“ zur Verfügung gestellt. Dennoch hat sich der Sanierungs und Investitionsstau bei Schulen und Weiterbildung laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) nochmals vergrößert. Hier liegt er mittlerweile bei 47,7 Mrd., bei der Kleinkindbetreuung bei 7,6 Mrd. und den Hochschulen bei bis zu 50 Mrd. Die Kämmerer*innen in den Städten und Gemeinden raufen sich wegen der Herausforderungen die Haare.
Egal ob Unterhalt, Sanierung oder Neubau hat im Sinne der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen zu gelten: Die Lernorte müssen sich den Anforderungen zeitgemäßer pädagogischer Konzepte anpassen!
Mehr Geld für Bildung! Sanierungsstau aufheben! Zeitgemäße Bildungsgebäude ermöglichen!
Quelle:
https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/wie-digital-sind-deutschlands-schulen